Vöglin

Auf den Schwingen der Störchin baue ich Nester
und setze auf
ohne das Gewicht der Menschentage

Viel erkenne ich nicht von da oben
Hier unten unwichtig,
zart im Feld die Spuren meines Laufs

Das Federkleid streichle
ich wie die Wangen eines eigenen Kinds
im Schnabel der Magnet des Vogels

So finde auch ich den nächsten Ort
der Rast und Niederkunft.
In einem Brunnen erkenne ich mein Antlitz
nicht mehr. Zu groß
die Schatten der Schwingen der Störchin.

Sie sagt "so". So sei es gut.

Wir fliegen weiter,
ich baue Nester da oben,
auf dem Rücken einer Vöglin, einer Störchin,
nehme Wolken her und Kreide, Tinte und
Falten, Aprikosenkerne und Eierschalen.

Die Nester bleiben leer,
aber ich fülle mich an mit Regentropfen, Wind
und Sonne bis die Schwingen brechen unter der Last
und wir fallen.
Im Taumel die Störchin und ich.

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