Lass den Pinsel fallen

Als du Dir die Handschuhe überziehst, entsteht ein kurzes Schmatzen.
Unter dem milchigen Silikon vereinen sich deine Haare zu schwarzen felligen Knäulen.
Wie du mit der Pinzette so in die Tinktur tippst sieht es ein bisschen aus als seist du ein Künstler, der eine Farbmischung vorbereitet. Du legst den Kopf immer wieder in den Nacken, schließt vor Ermüdung die Augen, deine Nase läuft Dir etwas, also ziehst du hoch, was nicht rauskommen soll.
Dabei habe ich dein Geheimnis doch schon gelüftet. Du willst nämlich nicht mehr. Der Computer quillt schon über vor Analyseergebnissen und gräulich-weißen Flecken mühevoll erfasster Neuronen aus den kleinen kugeligen Gehirnen der Mäuse, die gern Würmer fressen.
Du ziehst die Handschuhe noch etwas fester, ich streiche Dir die Haare etwas aus dem Gesicht, so wie meine Mutter damals, wenn ich mich über der Kloschüssel übergeben musste.

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